Markus Madel (Geschäftsführer) und Franziska Madel (Office Managerin)
Hermann Stripp Elektroanlagen GmbH
Was ist wichtig, damit sich internationale Mitarbeitende in Ihrem Unternehmen gut integrieren können?
Das Wichtigste ist die deutsche Sprache. Auch wenn internationale Mitarbeitende ausreichend Fachkenntnisse haben, ist es dennoch wichtig, dass sie gut Deutsch sprechen, um sich verständigen zu können. In unserem Bereich zum Beispiel ist es auf Baustellen unheimlich wichtig, dass der Mitarbeiter die Angaben von der Bauleitung verstehen und umsetzen kann. Da unsere Monteure viel unterwegs sind, sprechen wir viele Aufträge telefonisch ab. In bestimmten Situationen kann man sich zwar mit Händen und Füßen verständigen, aber es ist enorm wichtig, dass sie verstehen wohin sie müssen und welche Geräte sie dort bedienen.
Was raten Sie Unternehmen, die Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen oder auch Mitarbeitende ohne formale Qualifikationen einstellen möchten ?
Es ist natürlich gut, wenn man offen für andere Kulturen ist und sich ohne Vorurteile auf Neues einlässt. Bei uns im Betrieb haben wir einen Mitarbeiter, den wir zunächst als Helfer eingesetzt haben, weil seine Qualifikation nicht anerkannt wurde. Er hatte sich selbstständig über die Möglichkeiten der Anerkennung informiert und kam irgendwann mit dem Wunsch auf uns zu, dass er seinen Abschluss anerkennen lassen möchte. Wir haben ihn dabei unterstützt und ihn auch für die Kurse, die er dafür absolvieren musste, früher freigestellt. Er hat jetzt die volle Anerkennung auf Gesellenebene und wir eine weitere Fachkraft.
Welche Kompetenzen oder Ressourcen bringen internationale Mitarbeitende mit, die für das Unternehmen wichtig sein können?
Wir haben den Eindruck, dass sie „etwas mehr Schwung“ in den Betrieb reinbringen. Mitarbeiter aus anderen Nationen haben eine hohe Motivation, sind sehr kollegial, machen untereinander viel Spaß und das wirkt sich auf das Betriebsklima aus. Außerdem sind internationale Mitarbeitende sehr flexibel. Die Bereitschaft ist groß auch außerhalb der Arbeitszeit zu arbeiten, z.B. wenn man nach der üblichen Dienstzeit länger oder auch mal am Wochenende arbeiten muss.
Eine weitere Kompetenz kann auch die Herkunftssprache der Mitarbeitenden sein. Deutsch ist zwar bei uns im Betrieb sehr wichtig, aber die Mehrsprachigkeit unserer Mitarbeiter ist auf Baustellen manchmal hilfreich. Auf Baustellen gibt es viele internationale Vorarbeiter und auch Arbeiter aus anderen Gewerken. Wir arbeiten Hand in Hand mit anderen Handwerkern wie Bodenlegern und Malern zusammen und dann ist es von Vorteil, wenn einige Mitarbeiter die noch eine weitere Sprache sprechen und sich mit den Kollegen, die noch nicht gut Deutsch können und aus dem gleichen Herkunftsland kommen, verständigen können.
Das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Inwiefern hat das Angebot des Förderprogramms Sie als Arbeitgeber unterstützt?
Unser Mitarbeiter, der die Anerkennung seiner Qualifikation anstrebte, hat uns auf das Förderprogramm aufmerksam gemacht und Kontakt mit den Ansprechpersonen bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald aufgenommen. Diese haben uns sehr gut über die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen informiert und uns in dieser Zeit begleitet.
Über das Unternehmen:
Die Hermann Stripp Elektroanlagen GmbH blickt auch eine langjährige Firmenchronik zurück. Als Elektroinstallationsbetrieb wurde das Unternehmen von seinem Namensgeber 1934 in Mannheim gegründet. Seit 2013 wurde der Betrieb als GmbH umfirmiert und ist ein Dienstleister für die Installation von Elektro-, Daten- Fernmelde-, Sicherheits- und Gebäudetechnik. Das Unternehmen hat 30 Mitarbeiter aus 6 verschiedenen Nationen.